Bürgerwissenschaftliche Arterfassung – Zusammen für den Naturschutz in der Rhön

Bürgerwissenschaftliche Forschung (Citizen Science) ist kein neues Konzept. Schon Charles Darwin nutzte im 19. Jahrhundert die Hilfe bürgerwissenschaftlicher Forscher, um seine Evolutionstheorie belegen zu können. Auch für die Forschungsarbeit im UNESCO-Biosphärenreservat Rhön ist die Unterstützung der Menschen aus Bayern, Hessen und Thüringen eine unverzichtbare Stütze. 

Das Prinzip ist einfach: Unter „bürgerwissenschaftlicher Forschung“ versteht man alle wissenschaftlichen Forschungsprojekte, die mit Hilfe oder auch komplett eigenständig von interessierten Bürgerinnen und Bürgern, also wissenschaftlichen „Laien“, durchgeführt werden. Diese können so beispielsweise einen aktiven Beitrag zum Naturschutz leisten und einen Einblick in die Arbeit von hauptamtlich Forschenden bekommen. Die Forschungseinrichtung profitiert dabei durch die Mithilfe vieler Menschen von Beobachtungen und Erfahrungen vieler Einzelner und kann diese nutzen, um geeignete Schutzkonzepte zu erstellen. So kann gemeinsam im Naturschutz viel erreicht werden!

Bürgerwissenschaftliche Erfassungsprojekte können vor allem bei Untersuchungen zur Verbreitung gefährdeter Tier- und Pflanzenarten einen wertvollen Beitrag leisten. Im UNESCO-Biosphärenreservat Rhön gibt es schon lange solche bürgerwissenschaftlichen Arterfassungsprojekte.

So konnten durch das überaus große Engagement vieler Bürgerinnen und Bürger in der Rhön schon unzählige Pflanzenarten, mehr als 3.600 Quellen, ca. 1.400 Prachtlibellen, mehr als 80 Hirschkäfer und 390 Rotmilan-Revierpaare erfasst werden. Solche Zahlen wären ohne die Begeisterung und den Einsatz vieler Menschen für den Schutz der heimischen Tier- und Pflanzenwelt nicht zustande gekommen.

Die Verwaltungsstellen sind hierfür sehr dankbar und freuen sich auf die Mithilfe bei neuen bürgerwissenschaftlichen Erfassungsprojekte im Jahr 2021.