Bedeutung der Nutzpflanzen-Vielfalt
Heute stammen rund 70 % des Feldbaus für Nahrungsmittel aus nur sieben Kulturpflanzen. 75 % der landwirtschaftlich genutzten Vielfalt ist in den letzten 100 Jahren bereits verloren gegangen. Das ist alarmierend, deshalb ist es umso wichtiger die verbleibenden alten Nutzpflanzen zu dokumentieren, um sie bewahren zu können.
Klimatische Relevanz
Der Klimawandel entwickelt sich zunehmend zum größten Problem der Menschheit, trotz aller Maßnahmen wird er sich nicht vollends aufhalten lassen. Deshalb ist es von größter Wichtigkeit, sich damit zu beschäftigen, wie man am besten mit den klimatischen Veränderungen umgeht. In der Lebensmittelversorgung spielt das eine große Rolle. Schon heute ist in vielen Regionen Deutschlands einen Rückgang des Ertrages im Feldbau zu beobachten. Eine mögliche Ursache: Trockenstress durch Klimawandel. Alte Nutzpflanzen sind sehr unterschiedlich in ihren Ansprüchen und Eigenschaften, einige von ihnen wachsen unter den sich verändernden Klimabedingungen gut. Außerdem hilft die Pflanzen-Vielfalt Störungen wie Extremwetterereignisse abzufedern. Je diverser, desto stabiler ist das Agrar-Ökosystem.
Nutzpflanzen als Teil der Kultur
Die Vielfalt alter Nutzpflanzen ist ein wertvolles kulturhistorisches Erbe. Die traditionellen Pflanzen erzählen ein Stück Landwirtschaftsgeschichte und sind mit der Kultur unseres Landes eng verbunden. Sie geben Auskunft über Essgewohnheiten ihrer Zeit und sagen viel über die Menschen, die sie aßen. Nicht allein die genetische Vielfalt muss erhalten werden, sondern auch das Wissen um Anbau und Verwendung der Kulturpflanzen.