REACT-EU Rangerprojekt 2021-2023: Betreuerinnen und Betreuer von bayerischen Naturschutzgebieten

Die Coronapandemie und die damit verbundenen eingeschränkten Reisemöglichkeiten hatten das Freizeitverhalten der Menschen stark verändert – auch im UNESCO-Biosphärenreservat Rhön. Das machte sich in einem erhöhten Besucheraufkommen, auch in den sensiblen Schutzgebieten, bemerkbar. Um diesen neuen Herausforderungen der umweltverträglichen Besucherlenkung gerecht werden zu können, waren für die Bayerische Verwaltung des UNESCO-Biosphärenreservats Rhön im Rahmen des Förderprogramms REACT-EU in den Jahren 2021 bis 2023 zusätzliche Rangerinnen und Ranger im Einsatz, die zu 100% von der Europäischen Union finanziert wurden.

Erstmals wurde in diesem Zuge auch die Position eines   "Digital-Rangers " geschaffen, für die digitale Besucherlenkung und z.B. die Überprüfung und Bestückung von Webseiten, Social-Media-Kanälen und Outdoor-Apps. .  

Konkret wurden folgende Maßnahmen umgesetzt:

  • Durchführung von Informationsveranstaltungen
  • Führungen von Besuchergruppen im Gelände
  • Verbesserung des Online-Angebots, um auf Covid 19-bedingte Effekte und daraus abgeleitete Empfehlungen hinzuweisen
  • Beobachtung von Social-Media-Kanälen hinsichtlich problematischer Empfehlungen ("User-to-User") für Aktivitäten in sensiblen und/oder überlasteten Gebieten
  • Kontrollgänge im Gebiet und fallweiser Besucherinformation
  • Aufstellen von Hinweistafeln
  • Verteilung von Infomaterial an Besucherinnen und Besucher

Ergebnis

Mit dem REACT-EU 2021-2023 ”Betreuer/innen von bayerischen Naturschutzgebieten" konnte im Biosphärenreservat Rhön der persönliche Kontakt mit den Besuchern und Besucherinnen in den Naturschutzgebieten erheblich intensiviert werden und damit Besucherinformation und Besucherlenkung erfolgreich umgesetzt werden.

Auch wurden durch die verstärkte Präsenz im Gelände zu unterschiedlichen Zeiten Art und Ausmaß der Verstöße gegen die Naturschutzgebietsverordnungen deutlich, so dass auch kurzfristig bereits Maßnahmen getroffen werden konnten (bessere Information und Lenkung durch Schilder; mediale Verbreitung, evtl. Nachtparkverbote).

Die 2 Vollzeit- und 4 Teilzeitkräfte kontaktierten insgesamt 7042 Besucherinnen und Besucher im Gelänge, ermittelten rd. 1025 Ordnungswidrigkeiten (Verstöße gegen die Naturschutzgebietsverordnungen) und informierten im Rahmen von 23 Fachführungen. Der Digitalranger konnte u.a. rd. 250 Korrekturen/Interventionen in den digitalen Plattformen umsetzen. Auch konnten die Rangerinnen und Ranger vor Ort für die Anliegen des Naturschutzes werben und erhielten dafür auch häufig entsprechende Wertschätzung von Besucher-/innen.

Das REACT-EU 2021-2023 ”Betreuer-/innen von bayerischen Naturschutzgebieten" war ein bedeutender Beitrag für einen besseren Naturschutz im UNESCO-Biosphärenreservat Rhön.
 

Wie geht es weiter?

Für die Besucherlenkung im Gelände ist nach Projektende auch weiterhin das bestehende „Stammpersonal“ im Einsatz - die zwei Ranger der Biosphärenreservatsverwaltung mit dem vierköpfigen Rangerteam des Naturpark und Biosphärenreservat Bayerische Rhön (NBR) e. V.

Die digitale Besucherlenkung wird auch nach Abschluss des EU-geförderten Projektes für weitere 4 Jahre bis Ende 2027 durch das STMUV im Rahmen einer Projektstelle weiterfinanziert.