Deutscher Name
Ziegenmelker
Lateinischer Name
Caprimulgus europaeus
Kurzbeschreibung

Ziegenmelker gehören zur Familie der Nachtschwalben, die mit 76 Arten fast weltweit vertreten sind. Nachtschwalben sind dämmerungs- bzw. nachtaktiv und in unseren Breiten mit dem Ziegenmelker vertreten. Früher glaubte man, der Ziegenmelker melkt die Ziegen oder Schafe, da er oft dabei beobachtet wurde wie er unter einem Bauch dieser Haustiere rüttelte. Für den Beobachter sah es dann eben so aus, als würde der „Melker“ melken. Nun ist es so, das gerade bei Weidevieh viele Insekten umherschwirren und Insekten sind die Hauptnahrung der Nachtschwalben, die sie meist von unter her anfliegen und mit dem sehr breiten Rachen quasi wegkäschern.

Aussehen

Der etwa drosselgroße Vogel sieht mit seinem breiten Kopf und den schlitzförmigen, tiefschwarzen Augen schon ein wenig verdächtig aus. Auffällig ist der breite, von Borsten umgebene Schnabel, der sein Gesicht formt. Während die Flügel sehr lang sind, hat der Ziegenmelker sehr kleine Füße, mit denen er über den Boden trippelt. Sein Gefieder ähnelt getüpfelter Baumrinde und tarnt ihn so gut, dass man ihn am Boden sitzend kaum erspäht.

Lebensraum

Der Ziegenmelker bevorzugt Heide- und Waldbiotope mit trockenem Boden, selten auch Laubwald. Im Kiefernwald bevorzugt er den lichten Kronenbereich, da das Jagdrevier offene Flächen haben muss. Hier sind dann Kahlschläge erste Wahl, wenn man diesen eigenartigen Vogel zu Gesicht bekommen.

Wissenswertes

Als Nahrung dienen wie schon erwähnt Insekten jedweder Art, bis zur Größe eines Weidenbohrers. Zur Jungenaufzucht werden weiche, zartflügelige Insekten, insbesondere Falter gefangen.
Die Balz dieser Tiere erfolgt nach Einbruch der Dunkelheit und wird durch ein Schnurren, das bis zu 9 min. anhält getragen. Dieses Schnurren erinnert an ein Motorrad in der Ferne. Häufig ist auch ein Knallen, der sogenannte Peitschenknall-Effekt, zu hören. Hierbei werdendie Flügel nach oben oder unten so stark gepresst, das ein Knallgeräusch entsteht. Die Flügel berühren sich dabei aber nicht.Nach der Partnerwahl werden Mitte Juni zwei Eier auf den Boden, der recht Vegetationsarm sein sollte, gelegt. Der Brutplatz wird so gewählt, das er Mittags im Schatten liegt. Nach ca. 18-20 Tagen schlüpfen die Jungen, die nach drei Tagen schon umherlaufen, jedoch erst mit 35 Tagen die Nestnähe verlassen. Das Höchstalter des Ziegenmelkers beträgt 8 Jahre, wie Ringfunde belegen.

Quelle: NABU