Deutscher Name
Türkentaube
Lateinischer Name
Streptopelia decaocto
Kurzbeschreibung

Wenn in der Rhön ein Vogel mit einem dreisilbigen „Gugu-guk“ vom Dach einer Schule ruft, dann kann man sich sicher sein, dass hier eine Türkentaube (Streptopelia decaocto) zu hören ist. Die ursprünglich in Asien beheimatete Art hat sich im letzten Jahrhundert in Europa ausgebreitet – auch in der Rhön. Geeigneten Lebensraum findet der ehemalige Steppenbewohner vor allem in unseren Dörfern. Dort ist das Klima etwas milder, und Gärten mit einzelnen Bäumen bieten Schutz und Nahrung. Doch leider nimmt ihr Bestand immer stärker ab, da oft jegliches Unkraut entfernt wird und sie die nötigen naturnahen Flächen nicht mehr findet. Im Biosphärenreservat gibt es für die hübsche Taube zum Glück noch genug Rückzugsorte. 

Aussehen

Die einheitlich grau-braune Taube kann sich in der Größe mit einer Straßentaube (31-33 cm) messen – der schwarze Ring am Hals ist jedoch charakteristisch für den Vogel mit asiatischen Wurzeln. Auch das Auge ist im Vergleich zur Stadttaube dunkel. Im Flug zeigt die Türkentaube außerdem ihr auffälligeres Schwanzgefieder: Die schwarzen Unterschwanzdecken sind zum Schwanzende hin weiß begrenzt. 

Lebensraum

Wer Wintervögel im Garten füttert, wird diese Art vielleicht schon einmal beobachtet haben. Parks und Gärten, immer in Siedlungsnähe, sind der Lebensraum dieses Vogels. Häufig singen Türkentauben von Dachgiebeln herunter und segeln dann zu Boden, um nach Fressbarem zu suchen. In dichten Nadelbäumen bauen sie aus kleinen Ästen ihre Nester.

Vorkommen

In nahezu allen Siedlungen der Rhön lassen sich Türkentauben beobachten. 

Wissenswertes

Türkentauben ernähren sich überwiegend pflanzlich. Getreidekörner, Samen und Früchte stehen auf ihrem Speiseplan. Besonders häufig trifft man sie daher in der Nähe von Bauernhöfen, wo sie versuchen, Tierfutter zu ergattern. Moderne Ernte- und Verarbeitungstechniken schränken diese Möglichkeit zunehmends ein - ein weiterer Grund, warum der Bestand der Türkentaube abnimmt.