Hutungen

Die Hutungen der Rhön präsentieren sich als eine vielfältig strukturierte Weidelandschaft. Sie sind strukturell geprägt von Lesesteinwällen und -haufen, Blöcken und Felsen des anstehenden Gesteines sowie Singulärgehölzen und -gebüschen und haben einen naturnahen Wasserhaushalt - mit sowohl flachgründig-felsig-trockenen bis frischen als auch sicker- und quellnassen Standorten.

Auf den Hutungen gedeihen Magerrasen, Frisch- und Feuchtgrünland, Klein - und Großseggensümpfe sowie Quellflure, deren Vegetationsstruktur eine heterogene Dichte, Höhe und Lückigkeit aufweist. Die Erhaltung dieser vielfältigen Vegetationsstrukturen wird durch eine angepasste Beweidung sichergestellt.

 

Entstehung

Die heutige Landschaft der Rhön ist das Ergebnis einer Jahrtausende langen Entwicklung durch Nutzungen des Menschen. Ursprünglich erstreckten sich weit über die Rhön hinaus weitläufige Buchenwälder, weswegen die Fuldaer Mönche das Land als „Buchonien“ bezeichneten. Insgesamt war die Hohe Rhön bis zu dieser Zeit kaum besiedelt. Erst zwischen 1000 und 1300 n. Chr. wurden dann weite Teile dieser großen Wälder gerodet oder als Waldweide genutzt. Während die Bewohner die großen Bäume entfernten, verhinderte das Vieh das Aufkommen von jungen Gehölzen.

Einige Bäume, wie etwa Eiche oder Buche, ließen die Nutzer jedoch bewusst im Wald stehen, um die Früchte oder Laub und Zweige für die Tiere als Futter oder Einstreu zu nutzen. Aus „Buchonien“ wurde so das „Land der offenen Fernen“. Vor allem in den Hochlagen wurden die entstandenen Flächen aufgrund ihrer geringen Erträge und der erschwerten Zugänglichkeit weiterhin als Weiden genutzt. So entstanden die Hutungen mit ihren mageren Grünländern und den großen, einzeln stehenden Bäumen.

Wissenswertes

Werden Huteflächen nicht mehr beweidet oder ist der Weidedruck zu gering, kommt es zu einer Verbuschung der Huten. Diese wirkt sich nicht nur negativ auf die Beweidbarkeit der Flächen durch das Vieh aus, sondern beschattet und verdrängt auch die artenreiche Grünlandvegetation. Um dies zu verhindern, müssen die Huten in regelmäßigen Abständen mechanisch nachgepflegt, also entbuscht, werden.