Bergmähwiese
Die arten- und kräuterreiche Bergmähwiesen zeichnen sich durch eine lückige Obergrasschicht und eine charakteristische Abfolge von früh- bis spätsommerlichen Blühaspekten aus. Neben den kennzeichnenden Arten der Berg-Mähwiesen im Gebiet Waldstorchschnabel, Ährige Teufelskralle und Weicher Pippau, kommen typische Arten der Borstgrasrasen, des Magergrünlandes, insbesondere der Mageren Flachlandmähwiesen sowie der Kalkmagerrasen vor.
Kennzeichnend für die Rhön sind die vielfältigen Übergänge und großflächigen Durchdringungen mit Borstgrasrasen und Ausbildungen wechselfeuchter Standorte im Kontakt zu Feuchtwiesen, Niedermooren und Quellbereichen. Bergmähwiesen werden nicht gedüngt und ein- bis zweimal im Jahr gemäht. Der erste Schnitt erfolgt traditionell nach der vollständigen Entwicklung der kennzeichnenden Arten Anfang bis Mitte Juli. Produktionsschwache Bestände werden nach der ersten Nutzung beweidet.
Wissenswertes
Bergmähwiesen sind extensiv genutzte Wiesen mit wenigen und späten Schnittzeitpunkten (1 bis 2 Mal ab Mitte Juli) sowie mit geringer Düngung. Sie lösen die Flachlandmähwiesen in den höheren Lagen der Mittelgebirge und der Alpen ab. Auf den Wiesen findet man als häufig vertretene Charakrerart den Goldhafer (Trisetum flavescens), weswegen sie von Botanikern auch Goldhafer-Wiesen genannt werden. Durch die oben beschriebene extensive Nutzung, die dem Boden stetig Nährstoffe entzog, entstand eine vielfältige, blütenreiche Wiesengesellschaft mit einer Vielzahl an Pflanzen, die nur einen geringen Nährstoffbedarf haben.
Durch die Änderung der Grünlandnutzung, wie etwa intensivere und frühere Mahd, Düngung und Beweidung, ist dieser Lebensraumtyp heute stark gefährdet. Eine weitere Bedrohung des Lebensraumes ist die Lupine, eine nicht heimische Art, die im Boden für eine Stickstoffanreicherung sorgt. Außerdem bildet sie Dominanzbestände, wodurch sie konkurrenzschwächere Arten verdrängt. In der Rhön findet man über 400 Hektar dieses besonderen Lebensraumtyps, der größtenteils gemäht wird.