Weitere Perspektiven und ökologische Herausforderungen

Die Zukunft wird hohe Herausforderungen an die Landwirtschaft stellen. Durch den Druck der Globalisierung und den damit einhergehenden Preisdruck wird es den Landwirten immer schwerer fallen, diesem dauerhaft standzuhalten. Gerade unter diesen aus der Region heraus nicht veränderbaren, aber hoch dynamischen Rahmenbedingungen sind alle Akteure im UNESCO-Biosphärenreservat mit Bezug zur Landwirtschaft gefordert, gemeinsam Wege zu entwickeln, die der Landwirtschaft in der Modellregion ein langfristiges Überleben sichern, ohne dass die Qualität der Kulturlandschaft Rhön dabei Schaden nimmt.

Ökonomisch tragfähige Pflegesätze im Naturschutz und zusätzliche Greening-Maßnahmen, die durch die Agrarumweltmaßnahmen stärker differenziert werden, könnten Werkzeuge sein, die zum Erhalt der Artenvielfalt beitragen. Dies könnte zu dem wegweisend auch für andere Mittelgebirgslagen und UNESCO-Biosphärenreservate sein. Die Gefahren, die durch eine immer stärkere Intensivierung wie z. B. eine höhere Bodenerosion, die Belastung des Bodens und der Gewässer durch höhere Nitrat- und Phosphorbelastung einhergehen, eröffnen die Möglichkeit, Projekte für eine flächenschonende und extensivere Landwirtschaft umzusetzen und so zum Erhalt einer höheren Biodiversität beizutragen.

Die Zusammenarbeit mit Naturschutzverbänden und dem Ökolandbau kann hier weitere maßgebliche Impulse setzen. Die Stärkung der Regionalvermarktung und der touristischen Vermarktung durch die Rhön GmbH schafft die Möglichkeit, neue UNESCO-BiosphärenreservatsProdukte zu entwickeln und zu vermarkten, die in der Region und in den nahegelegenen Ballungsgebieten vermarktet werden können. Neue Kooperationen von Landwirten mit Verarbeitungsbetrieben, dem Handel und der Gastronomie stärken zugleich die heimische Landwirtschaft und die regionalen Wirtschaftskreisläufe. UNESCO-Biosphärenreservate können auch dadurch ihrer Funktion als Modellregion gerecht werden, indem politischen Entscheidungsträgern Lösungsmodelle für den Ländlichen Raum zur Verfügung gestellt werden