Sanfter Schwerathlet: Das Rheinisch-Deutsche Kaltblut

Seit 1920 gilt das Rheinisch-Deutsche Kaltblut als eigenständige Rasse und wurde aufgrund seiner großen Stärke, Ausdauer und Gelassenheit vor allem in der Land- und Forstwirtschaft sowie im Transportwesen eingesetzt. Als so genanntes Rückepferd war es vielen Waldarbeitern eine große Hilfe beim Transportieren der Bäume. Die reicheren bäuerlichen Familien schätzten seine enorme Zugkraft. Fast jedes Kind kennt es, vor allem in Bayern, als imposanten, oftmals festlich geschmückten Brauerei-Gaul. Nach der Motorisierung der Landwirtschaft nahm ihr Bestand dramatisch ab und erreichte 1970 seinen Tiefpunkt.

Gezielten Züchtungen von Liebhabern ist es zu verdanken, dass diese außergewöhnliche Pferderasse bis heute überlebt hat. Eine kleine Renaissance erlebt das Rheinisch-Deutsche Kaltblut heute in der Forstwirtschaft für den umweltschonenden Baumtransport. Aber hauptsächlich erfreuen sich seine Halter im Freizeitbereich an seinem sanften Gemüt und seiner Robustheit - vor allem als ein oder zwei PS starken „Antrieb“ ihrer Planwagen oder Kutschen. Auch als geduldiges Reitpferd ist es sehr beliebt.

Die Rheinisch-Deutschen Kaltblutpferde von Erich Kümpel

Sicherlich gehört Erich Kümpel in der Rhön zu den erfahrensten Züchtern Rheinisch-Deutscher Kaltblutpferde. Schon zu Zeiten der DDR war er als Produktionsleiter für die Kaltblutstutenzucht in der örtlichen LPG in Gleimershausen tätig. Heute leben auf seinem Hof noch zwei Stuten und zwei Fohlen, die er regelmäßig ausführt und mit denen er für einschlägige Wettbewerbe trainiert. Beide Stuten sind preisgekrönt und überzeugen durch ihre Zugkraft und ihren „eisernen Willen“. In früheren Zeit verkaufte er die gezüchteten Kaltblüter als Rückepferde an die nahe gelegenen Oberförstereien. Heute erfeut er sich an anderen Eigenschaften seiner Rheinisch-Deutscher Kaltblutpferde. „Große Augen müssen sie haben“, sagt er. Ja, und so machen auch die Besucher große Augen, wenn sie seine stattlichen Tiere sehen.

Kontakt: Erich Kümpel, Am Brauhügel 2, 98617 Gleimershausen, Tel: 036945-57489