Einfühlsamer Beschützer: Der Altdeutsche Hütehund

Der Ursprung des Altdeutschen Hütehundes liegt weit zurück: Irgendwann im frühen Mittelalter muss wohl ein Hirte auf die Idee gekommen sein, dass bestimmte Hunde für seine Arbeit wertvolle Helfer sein können, wenn man sie nur entsprechend erzieht, trainiert und züchtet. Wanderhirten und Landwirte setzen sie seitdem zum Treiben und Hüten ihrer Herden ein, aber auch zum Abwehren natürlicher Feinde. Bis heute werden Altdeutsche Hütehunde vorwiegend in der Schäferei verwendet.

Hoch geschätzt wird ihr ehrliches Wesen und ihre besondere Fähigkeit, den Schafen Respekt einzuflösen, indem sie diese am Nacken, den Rippen oder den Keulen packen, ohne zu diese dabei zu verletzten. Ihre unermüdliche Ausdauer, ihre große Eigenständigkeit und Anpassungsfähigkeit sowie ihre Robustheit machen diese Hunderasse zum idealen Begleiter von Schäfern. Auch als Familienhund findet er immer mehr Freunde, obwohl er nicht eigens dafür gezüchtet wurde. Deshalb gilt bei ihm insbesonders, dass er von Anfang an konsequent und mit klaren Regeln erzogen wird. Last but not least ist er auch in allen Bereichen des Hundesports und bei Rettungsdiensten aufgrund seiner besonderen Talente beliebt.

Familie Kümpel und ihr Hütehund Senta

Die neunjährige Senta lebt bei der Familie Kümpel in Hermannsfeld und auch wenn sie die Tiere des Hofes nicht zu hüten braucht, beschützt sie, ihrem Naturell entsprechend, die Kinder und die hofeigenen Katzen. Und sie weiß genau, wer dazu gehört und wer nicht. Als gelernte Altdeutsche Hütehündin kennt sie alle einschlägigen „Hüte-Kommandos“. „So ein Hund muss eine Ausbildung mitmachen. Wenn ein Hütehund in einem kleinen Haus leben müsste, dann wird weder der Hund noch der Herr glücklich.“, so Thomas Kümpel. „Es braucht gut zwei Jahre einen Hütehund anzulernen und man muss sich mit ihm viel beschäftigen.“

Senta ist eine treue Seele, brav, wachsam und einfühlsam. Seit kurzem hat sie einen neuen Lieblingsplatz: Sie gibt die „Schlepperbraut“. Sobald der Motor des Traktors angeworfen wird, setzt sie sich auf den Beifahrersitz und fährt mit. Geht der Ausflug zur Schafherde des Schäfers Thomas Elmerich, wo sie auch ihre Hüte-Ausbildung gemacht hat und aushilfsweise immer mal mithütet, ist sie gleich in ihrem Element, genauso am Abend, wenn die Gänse von der Wiese in den Stall getrieben werden. Einmal Hütehund, immer Hütehund!