Wärme

Energieform, die durch den Temperatursinn vermittelt wird und man als heiß, warm, lau, kühl oder kalt empfindet. Die Empfindung entsteht durch die Bewegung der Moleküle: je schneller diese ist, desto höher ist die Temperatur und wird durch deren Aufprall auf der Haut als solche empfunden. Die Einheit der Wärmeenergie ist die Kalorie. Umrechnung: 1cal = 4,1868 Joule.

Wärmegewitter

Meist ein örtlich begrenztes Gewitter, das infolge Konvektion dort entsteht, wo die Vertikalbewegungen der Luft besonders stark werden (duch Aufheizung der Erdoberfläche).

Wärmestrahlung

Ausbreitung von Wärmeenergie in Form von elektromagnetischen Wellen, etwa vom Ofen her, wie überhaupt von jedem Körper eine bestimmte Wärmestrahlung ausgeht. Im Gegensatz zur Wärmeleitung kann die Wärmestrahlung auch durch einen luftleeren Raum erfolgen zB von der Sonne her.

Warmfront

Die schwach geneigte Grenzfläche, auf der an der Vorderseite eines Tiefs Warmluft auf die sich zurückziehende Kaltluft aufgleitet. Daher bildet sich vor der Warmfront ein mehrere hundert Kilometer breiter Wolkenschirm (Cirrostratus, Altostratus, Nimbostratus) aus dem langanhaltende Niederschläge (Landregen) fallen. Im nördl. Alpenvorland werden Aufgleitniederschläge oft durch Föhneinfluß unterdrückt. Der Warmfront folgt ein mehr oder minder ausgeprägter Sektor mit Warmluft und Aufheiterung ("Warmsektor"), bevor die zum Tiefdrucksystem gehörende Kaltfront zum Wettersturz (Kaltlufteinbruch) führt. Siehe Wolkenaufzug.

Warmsektor

Bereich zwischen Warmfront und Kaltfront einer "jungen Zyklone" (im sog. ausgeprägten Wellenstadium). Nach Durchgang der Warmfront hört der Niederschlag auf, und die Wolkendecke reißt auf. Der Luftdruck bleibt niedrig, die Temperatur steigt, bei Südwest- bis Westwind macht sich eine deutlich wärmere Luftmasse bemerkbar. Die Bewölkung im Warmsektor ist meist gering, allerdings treten im Winter oft niedrige Schichtwolken mit Nieselregen oder Nebel auf. Im Sommer hingegen können im Warmsektor Wolkenbänder von kleinerer Ausdehnung auftreten, in denen sich im Tagesgang extrem hochreichende Gewitterzellen ausbilden, die häufig mit schwerem Hagel und starken Böenlinien verbunden sind.

Wasserdampf

Er ist unsichtbar. Der Wasserdampfgehalt der Luft schwankt mit der Temperatur: bei 10°C können 30 Gramm, bei -30°C nur 0,4 Gramm Wasserdampf pro Kubikmeter vorhanden sein. Der Wasserdampfgehalt spielt in der Atmosphäre eine entscheidende Rolle, da Luft nur einen bestimmten Maximalbetrag Wasser in gasförmiger Phase enthalten kann. Jede Wasserdampfmenge, die den "Sättigungswert" überschreitet, kondensiert mehr oder weniger schnell zu flüssigem Wasser als Wolke oder Nebel bzw. bildet kleine Eiskristalle. Je größer die Übersättigung wird, um so mehr wird als Niederschlag ausgeschieden. Im Jahresdurchschnitt beträgt der Wasserdampfgehalt der Luft etwa 7 Gramm pro Kubikmeter.

Wasserhose

Heftiger lokaler Wirbelwind, der sich bei stark instabiler Schichtung (Gewitterlage) bildet, wobei aus der Unterfläche der Gewitterwolke ein rüsselartiger Wolkenschlauch bis in Bodennähe herabreicht (über Land Windhose, Sandhose). Siehe Trombe.

Wasserwolken

Wolken, die nur aus Wassertröpfchen bestehen (meist Stratus- und Cumuluswolken), im Gegensatz zu den Eiswolken höherer Luftschichten (Cirren). Bis zu einer Temperatur von -15°C sind Wolken gewöhnlich reine Wasserwolken; bei tieferen Temperaturen gehen sie in sog. Mischwolken (Tröpfchen und Eiskristalle) über.

Weihnachts-Tauwetter

Eine oft um die Weihnachtszeit einsetzende Periode warmer, regnerischer Witterung (Westströmung), die eine vorangegangene Kälteperiode (mit Schneefall oder Strahlungswetterlage) ablöst.

Weltorganisation für Meteorologie

(World Meteorological Oranization, WMO). Seit 1951 eine Sonderorganisation der Vereinten Nationen (UNO), als Nachfolgerin der b 1878 in Wien gegründeten Internationalen Meteorologischen Organisation (IMO). Die WMO hat (1995) 173 Mitglieder (Länder und Territorien mit meteorologischen Diensten); ihre Aufgaben sind meteorologische Informationen zu koordinieren, zu standardisieren und den Datenaustausch zu beschleunigen, die Forschung zu fördern, die meteorologischen Erkenntnisse für Luft- und Schiffahrt und Landwirtschaft nutzbar zu machen. Eine der zahlreichen Aktivitäten, die von der WMO ausgehen, ist das Programm der "Weltwetterwacht" (WWW), in der nach einen Vorschlag von John F. Kennedy 1961 die Nationen der Welt aufgefordert wurden, gemeinsame Grundlagen für eine Verbesserung der Wettervorhersage zu schaffen und das "Globale atmosphärische Forschungsprogramm" (Global Atmospheric Research Program, GARP) mit der Aufgabe der Vorausberechnung des künftigen Zustandes der Atmosphäre, wozu weltweite Versuche erforderlich sind, für die die Mitarbeit zahlreicher Forschungsschiffe und Meßflugzeugen notwendig ist.

Weltzeit

Früher als Mittlere Greenwich-Zeit (GMT) bezeichnet; jetzt koordinierte Weltzeit (Universal Time Co-ordinated, UTC); im synoptischen Wetterdienst übliche Zeitangabe.

Wetter

Zustand und Änderung der (unteren) Atmosphäre (Troposphäre) zu einem bestimmten Zeitpunkt oder wärend einer kurzen Zeitspanne an einem Ort oder in einem Gebiet, bestimmt durch die meteorologischen Elemente. Die primären Ursachen für das wechselnde Wettergeschehen sind die unterschiedliche Erwärmung der Erdoberfläche und in weiterer Folge der darüberliegenden Luftschichten in Abhängigkeit der geographischen Breite, Land-Meer-Verteilung, Orografie, Bewuchs, Bewölkung, usw. Diese Umsetzung in fühlbare und latente (im Wasserdampf gebundene) Wärme und die daraus folgende vertikale Zirkulation bringen den "Wettermotor" in Gang.

Wetteranalyse

Arbeitsvorgang im operationellen Wetterdienst (Synoptischer Dienst). Aus den Boden- und Höhenwetterkarten, Radiosondenaufstiegen, Satelliten- und Radarbildern sowie der Diagnoseparametern der numerischen Wettervorhersage werden die synoptischen Strukturen (Druckzentren, Fronten, usw.) in ihrer physikalischen Wechselwirkung herausgearbeitet und in Bezug auf ihre Wetterwirksamkeit festgelegt. Die Art der Codierung der Wetternachrichten ermöglicht eine rasche Anfertigung von Wetterkarten (über Computergraphik auf Monitor oder geplottet, aber auch von Hand, z.B. als Bordwetterkarte auf hoher See). Nach Eintragung der Wetterwerte wird das Datenmaterial analysiert, um eine Überblick zu gewinnen. Der Isobarenverlauf beschreibt das Druckfeld, der Frontenverlauf bzw. die Abgrenzung der Luftmassen markieren das Temperaturfeld. Zu dieser formalen Ordnung der einlaufenden Daten gehört noch die physikalische Erläuterung, die die Zusammenhänge zwischen den einzelnen Erscheinungen des Wettergeschehens erklärt. Die "analysierte Wetterkarte" ist eine Momentaufnahme für einen bestimmten Zeitpunkt und Voraussetzung für die Wettervorhersage.

Wetterbeobachtung

Grundlage für jede Wettervorhersage und Klimaforschung. Zur Wetterbeobachtung gehören sowohl die Beobachtungen mit dem freien Auge (Bestimmung der Wolken und des Bedeckungsgrades, Feststellung bestimmter Wettererscheinungen, z.B. Nieselregen oder Gewitter, Zustand der Erdoberfläche) als auch Beobachtungen mit Hilfe von Meßgeräten (Luftdruck, Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Niederschlagsmenge). Ein Teil der Meßgeräte ist in einer speziell konstruierten (vor direkter Sonnenstrahlung geschützten) Wetterhütte untergebracht. Meteorologische Beobachtungen bilden die Grundlage der Meteorologie. Während für den Flugwetterdienst die Beobachtungen halbstündlich oder stündlich, für die Zwecke der Synoptik dreistündlich, um 00, 03, 06, 09, 12, 15, 18 und 21 UTC durchgeführt werden, beschränken sich die Beobachtungen für die Erforschung des Klimas auf die drei täglichen Termine um 07, 14 und 21 Uhr Lokalzeit. Die Beobachtungen umfassen alle meteorologischen Elemente; die wichtigsten: Luftdruck, Lufttemperatur, Luftfeuchtigkeit (Taupunkt), Bewölkung, Sicht, Wind, Niederschläge und Gewitter.

Wetterdienst

Wegen der Wichtigkeit des Wetters für Wirtschaft und Verkehr ist in fast allen Ländern ein Wetterdienst eingerichtet, der das Wetter mit Hilfe eines dichten Stationsnetzes beobachtet und regelmäßig Wettervorhersagen erstellt. Das Netz der Beobachtungsstationen wird durch Wettersatelliten und Wetterradarnetze im verstärkten Umfang ergänzt. Der Wetterdienst wird in fast allen Ländern der Erde durch staatliche Zentralstellen organisiert und ausgeübt, die in der Meteorologischen Weltorganisation (WMO) zusammengefaßt sind. Die Aufgabenbereiche des Wetterdienstes: meteorologische Versorgung des Verkehrs (Straßenwetterdienst), der Land- und Forstwirtschaft (Agrarmeteorologie), der gewerblichen Wirtschaft, des Bauwesens und des Gesundheitswesens, insbesondere die meteorologische Sicherung des See- und Luftfahrt (Seewetterdienst, Flugwetterdienst), die Überwachung der Atmosphäre bezüglich Radioaktivität und deren Verfrachtung, Militärwetterdienst, Lawinenwarndienst, spezielle Vorhersagen für Touristik, Medien, u.a. Aufbau des Wetterdienstes: Wetterbeobachtungsnetz, Wetternachrichtendienst, Wettervorhersage, Flugwetterdienst, meteorologische Instrumente und Geräte, Radar- und Satellitenempfangsanlagen, Klimatologie, landwirtschaftlicher Wetterdienst, Entwicklung und Forschung.

Wetteregeln

Erfahrungsregeln, die sich auf jahrhundertealte Beobachtungen stützen (Bauernregeln), zum Teil aber auch auf wissenschaftlich-statistischer Grundlage basieren. Siehe Bauernregeln, Lostage.

Wetterelemente

Das Wetter wird gekennzeichnet durch das Verhalten der Wetterelemenete wie Wind, Luftdruck und Luftfeuchtigkeit, Strahlung, Bewölkung, Niederschlag, Sicht, die jedoch den subjektiven Eindruck des Wetters nicht immer vollständig wiedergeben.

Wetterhütte

Weißgestrichene Holzhütte mit doppeltem Boden und Dach sowie Jalousienwänden, die der Luft einen ungehinderten Zutritt zu den im Inneren befindlichen meteorologischen Meßgeräten erlauben, jedoch die Strahlung, insbesondere der Sonne, abhalten sollen, so daß das (in 2 m Höhe angebrachte) Thermometer möglichst fehlerfrei die Lufttemperatur ("Schattentemperatur") anzeigt. Ein Thermometer, das der Sonnenstrahlung direkt ausgesetzt ist, mißt nicht die Lufttemperatur, sondern die Temperatur des von der Sonne durch Absorption erwärmten Thermometers und dessen Gehäuse. Die Form und Aufstellung der Hütte ist weitgehend international genormt, um die gemessenen Temperaturen der einzelnen Wetterstationen untereinander vergleichbar zu machen. Die Wetterhütte wird auf einem freien Platz über Rasen in einigem Abstand von Bäumen und Gebäuden aufgestellt; die Tür der Hütte ist nach Norden gerichtet, eine dreistufige Holztreppe ermöglicht die Ablesung der in 2 m Höhe in der Hütte untergebrachten Instrumente: trockenes und feuchtes Thermometer (Psychrometer), Maximum- und Minimumthermometer, Hygrometer, sowie Registrierinstrumente (Thermograph, Hygrograph).

Wetterkarte

Die mehrmals täglich gezeichneten Boden- und Höhenwetterkarten bilden die wichtigsten Unterlagen für die Wettervorhersage. Die analysierten Karten zeigen den dreidimensionalen Aufbau der Wirbel und Wellen der Atmosphäre, der Fronten und übrigen Schlechtwettergebiete mit ihren zeitlichen Änderungen (Verstärkung, Auflösung). Siehe Bodenwetterkarte, Höhenwetterkarte.

Wetterkunde

Im weiteren Sinn sinnverwandtes Wort für Meteorologie; häufig wird unter Wetterkunde auch nur ein Zweig der Meteorologie verstanden, der im täglichen Leben am deutlichsten in Erscheinung tritt: die Wettervorhersage.

Wetterminima

In der Luftfahrt die Wettermindestbedingungen für Landungen nach Instrumentenflugregeln (IFR-Flug). Die für alle Flughäfen international festgelegten Wetterminima geben Mindestwerte für die Pistensichtweite (RVR = Runway Visual Range) und die Höhe der Hauptwolkenuntergrenze (Ceiling) an, die nicht unterschritten werden dürfen; sie bestimmen damit die kritische Höhe (Decision Height). Je nach der technischen Ausrüstung des Flughafens (ILS = Instrumental Landing System) und des Flugzeugs unterscheidet man drei Kategorien von Wetterminima: Kategorie I Landebahnsicht 800m oder mehr, Wolkenuntergrenze 60 m (150 ft) oder mehr; Kategorie II Landebahnsicht 400m oder mehr, Wolkenuntergrenze 30 m (100 ft) oder mehr; Kategorie III beides 0 m (verschiedentlich aber differenziert in IIIa, b, c). Sind die Wetterminima auf einem Flughafen nicht erfüllt, werden anfliegende Flugzeuge einem Ausweichflughafen zugeleitet. Für Starts sind die Wetterminima im allgemeinen nicht maßgebend; hierfür genügt eine gewisse Startbahnsicht (Sichtbarkeit der Startbahnbefeuerung) ohne Berücksichtigung der Wolkenuntergrenze.

Wetterradar

Die Verwendung von Radar zur Ortung von Wolken und Niederschlag sowie von Radiosonden im Höhenwetterdienst. Das Radar ("radio detection and ranging") hat sich in der Meteorologie zur Erfassung und Kurzfristvorhersage von Niederschlagsgebieten ausgezeichnet bewährt. Es beruht auf dem Prinzip, daß ein vom Gerät ausgesandter elektromagnetischer Impuls von den fallenden Niederschlagsteilchen, d.h. von Regentropfen, Schneeflocken, Graupel- oder Hagelkörnern zurückgestreut wird und somit ein Teil der abgestrahlten Energie vom Empfangsteil des Radars wieder aufgenommen und gemessen wird. Die Theorie zeigt, daß die Echointensität mit der Niederschlagsintensität und der Entfernung der Niederschlagsgebiete in der sog. Radargleichung verknüpft ist. Da sich die Entfernung aus der ( halben ) Laufzeit der Impulse zwischen Aussendung und Empfang ergibt und die Echointensität vom Gerät gemessen wird, läßt sich somit die Niederschlagsintensität mit der Radargleichung abschätzen. Außerdem kann die Zugbahn der Regengebiete und Schauerzellen auf dem Radarschirm laufend verfolgt und aus ihr die weitere Verlagerungsrichtung und Verlagerungsgeschwindigkeit bestimmt und für Kurzfristvorhersagen verwendet werden.

Wettersatelliten

Für meteorologische Beobachtungen instrumentierte Erdsatelliten in polarer und äquatorialer Umlaufbahn; sie dienen der Erforschung meteorologischer Erscheinungen in der Atmosphäre durch Wolkenaufnahmen und Strahlungsmessungen sowie der Verfolgung des Wettergeschehens; vor allem Hilfsmittel zur frühzeitigen Erkennung von tropischen Wirbelstürmen. Sie liefern mit speziellen Bordkameras (Scanning Radiometer) primär Wolkenaufnahmen, die durch ein automatisches Bildübertragungssystem (APT-System: Automatic Picture Transmission) praktisch ohne zeitliche Verzögerung von geeignet ausgerüsteten Bodenstationen empfangen werden können. Auch während der Nacht läßt sich die Bewölkung durch Messung der Infrarotstrahlung der Wolkenoberflächen beobachten. Die gemessene Strahlungsemission kann in Temperaturwerte umgerechnet werden, aus denen sich die Höhe der verschiedenen Wolkenschichten ableiten läßt. Aus Sequenzen halbstündiger Bilder von geostationären Satelliten lassen sich auch aus der Wolkenverlagerung Informationen über das globale Windfeld gewinnen. Aus Strahlungsmessungen in verschiedenen Wellenlängenbereichen, z.B. Absorptionsmessungen im Bereich der Kohlendioxyd- und Ozon-Bande kann die Temperatur in verschiedenen Höhen der Atmosphäre berechnet werden. Strahlungsmessungen geben auch über die Feuchtigkeit (Wasserdampfverteilung) in der (oberen) Atmosphäre Aufschluß. Die Temperatur des Erdbodens und der Meeresoberfläche kann durch die im Infrarot und Mikrowellenbereich gemessene Strahlung bestimmt werden. Der erste Wettersatellit war der am 1. April 1960 auf eine Polumlaufbahn gestartete amerikanische Satellit TIROS. Der erste Satellit mit APT-System wurde 1966 gestartet (ESSA). Seit 1970 umkreisen die Satelliten vom Typ ITOS bzw. NOAA (National Oceanic and Atmospheric Administration) die Erde auf polarer Umlaufbahn. 1974 wurde der erste amerikanische geostationäre Satellit ( SMS, später GOES) auf eine Umlaufbahn gebracht, 1977 folgte der erste europäische Satellit (METEOSAT). Siehe Meteosat.

Wettersatellitenbilder

Die Wettersatellitenbilder stammen meist vom europäischen Wettersatelliten Meteosat (EUMETSAT) der die Erde aus einer geostationären Umlaufbahn in rund 36000 km Höhe in verschiedenen Spektralbereichen abtastet. Sie eignen sich hervorragend für die Diagnose und Analyse des Wetterzustandes, weil sie einen globalen, aus dem Weltraum gerichteten Überblick über Schlechtwetterzonen und Schönwettergebiete erlauben. Das Infrarotbild liefert Informationen über die Temperatur der Erdoberfläche und der Obergrenze der Wolken. Jedem Temperaturbereich ist ein bestimmter Grauwert zugeordnet. Die Skala reicht von schwarz über dunkel-, mittel- und hellgrau bis weiß. Schwarz erscheinen Bereiche, die hohe Temperaturen aufweisen, wie zum Beispiel tagsüber die Wüstengebiete Nordafrikas. Weniger warme Land- oder Wasserflächen erscheinen im Bild dunkelgrau. Schnee und Eisflächen im Temperaturintervall zwischen 0 und -15°C werden mittel- bis hellgrau wiedergegeben. Die Wolken liegen in Abhängigkeit ihrer Oberflächentemperatur im Grauwertbereich von dunkelgrau bis hellweiß. Tiefe und somit warme Wolken (Nebel, Stratus) erscheinen im Bild dunkelgrau, mittelhohe Altocumulus- und Altostratusfelder werden je nach Jahreszeit mittel- bis hellgrau dargestellt und hohe Wolken sind als weiße Flächen zu identifizieren. Regen- und Gewitterwolken sind meistens hochreichende und kalte Wolken, so daß sie im Wettersatellitenbild weiß erscheinen. Außerdem sind Gewitterwolken an ihrer kreisrunden oder ovalen Form leicht zu erkennen; sie treten oft isoliert auf. Lange Wolkenbänder mit mehr oder weniger stark ausgeprägter Krümmung sind Schlechtwetterfronten. Im Mischungsbereich verschieden temperierter Luftmassen bilden sich hochreichende Wolken aus, die sich bandförmig organisieren. Werden in bodennahen Schichten warme Luftmassen durch kalte ersetzt, so bezeichnet man das hellgraue bis weiße Wolkenband als Kaltfront. Kreisrunde oder ovale Flecken deuten auf eine wetteraktive Schlechtwetterzone mit Gewittern oder starken Regenschauern hin. Im umgekehrten Fall, wenn eine kalte Luftmasse durch eine warme ersetzt wird, spricht man von einer Warmfront. Diese erscheint im Satellitenbild als kurzes, breites und kaum strukturiertes Wolkenband in hellgrau oder weiß. Bei geschlossener Bewölkung kommt es zu lang anhaltendem Niederschlag, zu Dauerregen in der warmen und zu ergiebigen Schneefällen in der kalten Jahreszeit. Die Okklusion ist ein stark gekrümmtes mittel- bis hellgraues Wolkenband mit Regen oder Regenschauern, bzw. Schneefall oder Schneeschauern. Treten auch hellgraue bis weiße Flecken innerhalb des Wolkenbandes auf, so sind sie ein Hinweis auf gewittrige Schauer. Von den nichtbandförmigen Wolkenstrukturen sind noch weiße, meist linienförmig angeordnete, kreisrunde Wolkenzellen erwähnenswert, die zwischen Warm- und Kaltfront liegen und häufig Hagelunwetter darstellen. Die in einem hochreichenden Kaltluftkörper (Höhentief) auftretenden Gewitterzellen werden je nach Jahreszeit meistens mittel- und hellgrau dargestellt.

Wetterscheide

Grenzlinie, die Gebiete mit unterschiedlichen Wetter trennt, vor allem im Gebirge, z.B. Föhn auf der Alpennordseite, Regen südlich des Alpenhauptkammes.

Wetterschiffe

Gemäß internationaler Vereinbarung von den Anliegern der Ozeane unterhaltene ortsfeste Schiffe, die hauptsächlich der Wetterbeobachtung als Grundlage für die Analyse der Wetterlage über den Ozeanen dienen.

Wetterschlüssel

Für die (möglichst rasche) Verbreitung von Wettermeldungen ("SYNOP") eingeführtes, internationales Verschlüsselungsverfahren, das es ermöglicht in (mindestens) acht Gruppen zu fünf Zahlen die gesamten, von einer Wetterstation beobachteten Wetterelemente zu erfassen. Dazu gehören: Windrichtung und Windgeschwindigkeit, Temperatur, Feuchtigkeit (Taupunkt), Luftdruck und seine Tendenz, Wetterzustand (Niederschlag, Gewitter, etc.) und sein Verlauf in den letzten 3 Stunden, Bewölkung (Art, Höhe, Menge), Sichtweite. Die Meßergebnisse aerologischer Aufstiege (Radiosonden) werden in einem eigenen Code verschlüsselt ("TEMP", "PILOT") und enthalten die Höhe der Druckflächen, Temperatur, Taupunkt (Depression), Windrichtung und Windgeschwindigkeit, Angaben über das Windmaximum (Jet-stream), die Windscherung und die Höhe und Temperatur der Tropopause. Für die (halbstündigen) Wettermeldungen von Flughäfen wird ein spezieller Code verwendet ("METAR"), ebenso für die Flughafenvorhersagen ("TAF"), die alle 3 bzw. 6 Stunden erstellt werden und das genaue Landewetter für eine Zeitraum von 9 bzw.18 Stunden vorhersagen.

Wettersymbole

In den Wetterkarten werden nach internationaler Vereinbarung definierte Symbole verwendet, sodaß eine Wetterkarte auf der ganzen Welt gleich aussieht und von allen Meteorologen, Piloten, Seefahrern, usw. gelesen werden kann.

Willy-Willies

Name für tropische Wirbelstürme im Bereich der australischen Küste (Indischer Ozean, Timorsee). Siehe Tropischer Wirbelsturm.

Wind

Ausgleichende Luftbewegung zwischen hohem und tiefem Luftdruck, die um so stärker ist, je größer die Luftdruckunterschiede sind. Bei einer nicht rotierenden Erde würde der Wind entsprechend dem Luftdruckgefälle geradlinig vom Hoch ins Tief wehen. Die ablenkende Kraft der Erdrotation (Corioliskraft) bewirkt jedoch das Ablenken des Windes (nach rechts auf der Nordhalbkugel, nach links auf der Südhalbkugel). Diese Ablenkung kann in der freien Atmosphäre (oberhalb 1000m) etwa 80 Grad betragen, in Bodennähe jedoch wegen der mehr oder weniger starken Reibung erheblich weniger.In der freien Atmosphäre weht daher der Wind annähernd isobaren- bzw. isohypsenparallel. In Bodennähe bewirkt die Reibung somit im Tiefdruckgebiet ein Einströmen der Luft ins Druckzentrum (und daher Aufsteigen im Zentrum = Wolkenbildung) bzw. im Hochdruckgebiet ein Ausströmen (und daher Absinken im Zentrum = Wolkenauflösung). Die Feststellung der Windrichtung erfolgt mit der Windfahne oder dem Windsack. Dabei gilt immer als Richtung, woher der Wind weht (Achtung: für Meeresströmungen umgekehrt). Die Maßeinheiten des Windes: Beaufort-Skala (Stärke 1-17), Meter pro Sekunde (m/s), Kilometer pro Stunde (km/h) und Knoten (kt) = Seemeilen pro Stunde. Im Flugwetterdienst gilt seit 1949 der Knoten als Geschwindigkeitsmaß (1 Seemeile = 1852m). Zur Umrechnung der Windgeschwindigkeits-Einheiten dient die Faustregel: Knoten mal 2 minus 10% = km/h; Knoten geteilt durch 2 = m/s. Die stärkste je gemessene Windgeschwindigkeit trat am 11./12. April 1934 am Mt. Washington, USA, auf mit 103 m/s (gemessene Böenspitzen). In der freien Atmosphäre wurden im Jet-stream Werte bis 150 m/s gemessen.

Wind-Chill-Index

Wie aus eigener Erfahrung bekannt kann man bei gleicher Temperatur mehr oder weniger frieren bzw.schwitzen. Das hängt maßgeblich von der Windgeschwindigkeit und der Luftfeuchtigkeit ab. Vor allem bei tieferen Temperaturen und höheren Windgeschwindigkeiten entsteht eine effektive Empfindungstemperatur, die weit unter der gemessenen Lufttemperatur liegen kann. Der Wind-chill-Index ist die effektive Empfindungstemperatur, die sich infolge des turbulenten Wärmeentzuges an der Hautoberfläche bei einer bestimmten Lufttemperatur und Windgeschwindigkeit ergibt. So ist z.B. bei eine Lufttemperatur von 0°C und einer Windgeschwindigkeit von 30 km/h die effektive Empfindungstemperatur auf der Haut -13°C! Siehe auch Abkühlungsgröße.

Winddrehung

Winddrehung mit der Höhe. Der Winkel zwischen Isobaren und Windrichtung hängt von der Rauhigkeit der Unterlage ab (über dem Meer 0-10°, über Land 30-45°). Mit zunehmender Höhe dreht der Wind bis zur Obergrenze der Reibungszone in ca. 1000-1500m nach rechts, wobei gleichzeitig seine Geschwindigkeit zunimmt.

Windgeschwindigkeit

Der Weg der bewegten Luft pro Zeiteinheit; wird in Meter pro Sekunde (m/s) oder Knoten (kt) = Seemeilen bzw. nautische Meilen/Stunde (nm/h) ausgedrückt. Umrechnung der Windgeschwindigkeitsmaße: 1 kt = 1 nm/h = 0,51 m/s = 1,85 km/h; 1 m/s = 1,94 kt = 3,6 km/h; 1 km/h = 0,54 kt = 0,28 m/s. Einfache Faustregel für die Umrechnung von Knoten (im Wetterschlüssel meist angegeben) in Kilometer/Stunde: Wind in Knoten mal 2, dann minus 10% = Wind in km/h. Siehe Beaufort-Skala.

Windhose

Kleinräumiger Wirbelwind, der bereits beträchtliche Schäden anrichten kann; zählt zu den Groß-Tromben. Tritt auch über dem wärmeren Ozean als "Wasserhose" auf. Kommt am häufigsten in der Kalmenzone in Ostindien und an der Küste von Guinea vor, seltener im Mittelmeerraum und in Europa. Siehe Trombe.

Windrichtung

Als Windrichtung wird in der Meteorologie immer die Himmelsrichtung angegeben, aus der der Wind weht (im Gegensatz zu Meeresströmungen!). Für genaue Windrichtungsangaben wird in der Flugmeteorologie die 360°-Skala verwendet, zB bedeutet die Windrichtungsangabe Westwind, daß der Wind aus 270° weht.

Windsack

Am offenen Ende durch einen Metallring aufgespreizter Sack aus leichtem Stoff, der an einer Stange aufgehängt durch Füllung und Richtung Windstärke und Windrichtung anzeigt, meist auf Flugplätzen und an Autobahnbrücken.

Windscherung

engl. "wind shear", abgek. WS. Luftverwirbelungen zwischen zwei Windströmungen mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten, aber auch unterschiedlichen Windrichtungen. Windscherungen machen sich für den Piloten in plötzlichen horizontalen und vertikalen Windänderungen längs des Flugweges und in in starken vertikalen Windscherungen bemerkbar. Die wichtigsten Arten: Windscherungen bei einer Inversion in niedriger Höhe, vertikale Windscherungen im Bereich von Frontflächen, von Gewittern, in Verbindung mit nächtlichen Low Level Jets, ferner in lokalen Windsystemen oder infolge orographischer Einflüsse. Windscherung verursacht im zunehmenden Ausmaß während des Starts oder beim beginnenden Steigflug bzw. beim Landeanflug oder bei der Landung selbst Flugunfälle. Zur Unfallvermeidung wurden an besonders gefährdeten Flugplätzen Böen- und Windshear-Warnsysteme errichtet. Sie bestehend aus zahlreiche Windmessern und Drucksensoren, die großflächig speziell im An- und Abflugbereich aufgestellt sind, um die Intensität und den Weg von Gewitterzellen zu verfolgen mit dem Ziel, rechtzeitig Warnungen an Piloten herausgeben zu können. Neuerdings ermöglichen Doppler-Radar und Windprofiler eine wesentlich bessere (dreidimensionale) Erfassung der Windscherung längs des Flugweges.

Windsprung

Die plötzliche starke Änderung der Windrichtung, besonders bei Kaltfronten. Spielt im Flugverkehr eine wichtige Rolle, da bei Windsprung die Pistenanflugrichtung rechtzeitig geändert werden muß.

Windstärke

Stärke des Windes nach der von Sir F. Beaufort (1806) aufgestellten Skala in 12 Stufen, die entsprechend den Windwirkungen geschätzt werden können. Die Skala wurde später auf 17 Stufen erweitert. Siehe Beaufort-Skala.

Windstille

Zustand der Luftruhe (Flaute, Kalme, engl. calm), Beaufort-Stärke 0. Die Windgeschwindigkeit liegt unter etwa 0,5 m/s und kann von den üblichen Windmeßgeräten nicht mehr angezeigt wird.

Wintergewitter

Treten durchwegs als Frontgewitter auf und sind verbunden mit kräftigem Schneetreiben; am Festland seltener als auf dem Meer.

Wirbelsturm

Allgemein jede wirbelartige stürmische Luftbewegung, im eigentlichen Sinn der tropische Wirbelsturm. Siehe Tropischer Wirbelsturm, Tornado, Trombe, Taifun.

Witterung

Der allgemeine, mittlere oder auch vorherrschende Charakter des Wetterablaufs eines bestimmten Zeitraumes (von einigen Tagen bis zu einzelnen Jahreszeiten), im Unterschied zu Wetter und Klima.

Wolken

Ansammlung von kleinen Wassertröpfchen oder Eisteilchen, deren Fallgeschwindigkeit so gering ist, daß die Wolken in der Atmosphäre zu schweben scheinen. Wolken entstehen durch Abkühlung feuchter Luft in der Höhe infolge Hebung, bis der Wasserdampf kondensiert. Man unterscheidet Wolken ohne Struktur (Cirrostratus, Altostratus, Stratus, Nimbostratus), Wolken mit Struktur (Cirrus, Cirrocumulus, Altocumulus, Stratocumulus) und Wolken mit vorwiegend vertikalem Aufbau (Cumulus, Cumulonimbus). Die Wolken stellen eine Stufe im Wasserkreislauf dar: von der Erdoberfläche (Meere, Seen, Flüsse, feuchte Erdoberfläche, Vegetation) verdampft Feuchtigkeit, wird als Wasserdampf in höhere Bereiche der Troposphäre transportiert, kondensiert dort zu Wolken, aus denen dann das Wasser in Form von Regen oder Schnee wieder auf die Erdoberfläche zurückkehrt.

Wolkenart

Bezüglich Wolken wird die Troposphäre in drei Stockwerke eingeteilt: das untere Stockwerk (0 bis ca. 2500 m) mit Cumulus (CU), Stratus (ST) und Stratocumulus (SC); das mittlere Stockwerk (2500 bis ca. 5500m): Altocumulus (AC) und Altostratus (AS); das obere Stockwerk (5500m bis zur Tropopause): Cirrus (CI), Cirrocumulus (CC), Cirrostratus (CS). Wolken mit großer Vertikalerstreckung: Cumulonimbus (CB) und Nimbostratus (NS). Siehe Wolken, Wolkenatlas.

Wolkenatlas

Ein von der WMO (World Meteorological Organization) herausgegebener Atlas mit typischen Wolkenbildern zur einheitlichen Wolkenbestimmung und Codierung im SYNOP-Wetterschlüssel, der 27 Wolkenarten, jeweils 9 für die hohen, mittleren und tiefen Wolken, vorsieht. Jeder Wolkenart ist ein Symbol in der Wetterkarte zugeordnet. Die Bezeichnung der Wolkenarten geht auf den engl. Apotheker Luke Howard (1772-1864) zurück, die sich später dank ihrer lateinischen Benennung international durchsetzten.

Wolkenaufzug

Beim Herannahen einer Warmfront ziehen die Wolken in folgender (idealer) Reihenfolge auf: Cirrus und Cirrostratus, Altostratus und Altocumulus, gefolgt von Nimbostratus und Stratus. Diese charakteristische Wolkenanordnung entsteht an der Aufgleitfläche der Warmfront, die etwa 1 : 300 geneigt ist. Die Warmluft strömt dabei über die Warmfrontfläche auf, die die Luftmasse zur darunterliegenden Kaltluft abgrenzt, wird gehoben und kühlt sich dabei ab, bis es zur Wolken- und Niederschlagsbildung kommt. Der Wolkenaufzug der Warmfront gilt als verläßlicher Schlechtwettervorbote.

Wolkenbruch

Sehr starker Niederschlag, in Mitteleuropa definiert ab 60 mm in einer Stunde oder 70 mm in zwei Stunden. Der ausgiebigste Regenfall der Welt wurde am 4. Juli 1956 in Unionville, Maryland/USA gemessen: 31,2 mm in einer Minute; innerhalb von 5 Minuten fielen 63 mm in Portobelo, Panama; 305 mm innerhalb einer Stunde wurden in Holt, US-Bundesstaat Missouri, regisitriert. 1 mm Niederschlag entspricht 1 Liter Regen pro Qudratmeter. Siehe Schauer, Gewitter, Starkregen.

Wolkenscheinwerfer

Gerät zur Messung der Wolkenhöhe, wobei ein Scheinwerfer senkrecht nach oben strahlt und an der Wolkenuntergrenze einen Lichtfleck bildet, der vom Boden aus mittels Pendelquadranten anvisiert wird. Aus der horizontaler Entfernung zwischen Beobachter und Wolkenscheinwerfer (meist 200m) und dem gemessenen Winkel wird die Höhe der Wolkenuntergrenze berechnet. Heute weitgehend durch Ceilometer ersetzt. Siehe auch Hauptwolkenuntergrenze.

Wolkenstraßen

Eine von Segelfliegern sehr geschätzte Form der organisierten Konvektion stellen die Wolkenstraßen dar. Sie können sich über mehrere hundert Kilometer erstrecken und sind am Satellitenbild besonders deutlich erkennbar. Wolkenstraßen bestehen aus gleichmäßig angeordneten Quellwolken annähernd parallel zur Windrichtung. Sie entstehen unter bestimmten Voraussetzungen: Zunahme der Windgeschwindigkeit mit der Höhe bei gleichbleibender Windrichtung, Windmaximum etwa im oberen Drittel der Schicht, Inversion in 2-3 km Höhe.

Wolkenuntergrenze

Die genaue Beobachtung und Vorhersage der Höhe der Wolkenuntergrenze (Wolkenbasis) ist speziell für den Sichflugverkehr besonders wichtig. Die Höhe kann mittels Wolkenscheinwerfer (veraltet) oder Ceilometer (Laufzeitmessung eines Licht- oder Radarimpulses) gemessen werden; in den Bergen ist die Bestimmung der ungefähren Höhe an bekannten Punkten der Topografie möglich. Auch aus der Steigzeit von Pilotballonen kann die Wolkenuntergrenze bestimmt werden, wenn die Steiggeschwindigkeit bekannt ist. Die Basis von Cumulus-Wolken kann auch aus der Taupunktsdifferenz bestimmt werden. In der internationalen Luftfahrt wird die Wolkenuntergrenze in Fuß (ft) angegeben: 100ft = 30,5m. Neben der Sichtweite ist die Höhe der Wolkenuntergrenze auch für den Instrumentenflug ein wichtiges flugmeteorologisches Element. Sie ist entscheidend dafür, ob ein Start bzw. eine Landung und damit ein Flug überhaupt möglich sind. Die Wolkenuntergrenze ist in ihrer Struktur sehr unterschiedlich; es können auch kurzzeitig größere Schwankungen auftreten. Tiefliegender Stratus oder Hochnebel hat meist eine diffuse Untergrenze. Cumulus hingegen haben eine glatte Untergrenze (=Kondensationsniveau); ihre Höhe weist nur Schwankungen im Tagesgang auf. Bei stärkerem und anhaltenden Niederschlag bilden sich unter der Wolke durch Verdunstung der fallenden Regentropfen Wolkenfetzen (stratus fractus) mit einem Bedeckungsgrad von 4 bis 7/8 und schwankenden Untergrenzen. Der Tagesgang der Höhe der CU-Wolkenuntergrenze hängt von der Jahreszeit (Ausmaß der Einstrahlung) und der Stabilität der Schichtung ab. Das Ansteigen der CU-Basis über die Mittagszeit ist auf die Vergrößerung der Taupunktsdifferenz (Spread) infolge der Erwärmung durch die Sonneneinstrahlung zurückzuführen. Nachts tritt der gegegenteilige Effekt auf: Die nächtliche Abkühlung infolge Ausstrahlung verringert den Spread, die Basis sinkt ab. Faustformel für die Berechnung der Höhe derWolkenuntergrenze von Quellwolken: Höhe in Meter = 122 mal Spread; Höhe in Fuß = 400 mal Spread.