Sonne und Nebel
In der Rhön ist die Sonnenscheindauer ein etwas zwiespältiges Thema. Die Sonnenscheinbilanz ist eigentlich recht ordentlich. Meist scheint das wärmende Himmelsgestirn etwa zwischen 1500 und 1700 Stunden im Jahr auf die Weiten des "Landes der offenen Fernen", was keinen nennenswerten Unterschied zur weiteren Umgebung darstellt. Doch die Zahl der Nebeltage lässt wiederum Skepsis aufkommen, liegt sie doch bei bis zu 250 Tagen im Jahr.
Kann er unter Umständen Urlaubsfreuden vergällen? Das hängt von der Jahreszeit und der allgemeinen Wetterlage ab! Nehmen wir den Herbst (etwa ab Oktober), den Winter und das zeitige Frühjahr (bis etwa März), so hat die Hohe Rhön bei Hochdruckwetter gegenüber ihrem Vorland sogar Vorteile zu bieten! Denn über dem flachen, tiefgelegenen Land bilden sich dann bei wenig Wind oft Inversionen, die es Tagelang unter einer Dunst- oder Nebelglocke verschwinden lassen.
Inversionswetterlage machen es möglich
Doch ragt die Hohe Rhön meist deutlich über die Grenze dieser Sperrschicht hinaus und kann sich so in mildem Sonnenlicht räkeln, während unten in tieferen Lagen die Sonne manchmal wochenlang nicht zu sehen ist. Der Nebel der Rhön ist Advektionsnebel. Er kommt dann vor, wenn ganz Mitteleuropa unter Tiefdruckeinfluss steht und ein Frontensystem das Nächste ablöst.
Trotz Nebel den Druchblick behalten
Die ganz hoch gelegenen Gegenden der Rhön verschwinden dann meist in den Wolken, und so kommt die Wasserkuppe, mit 950 Höhenmetern Hessens höchster Berg auf die beeindruckende Zahl von über 250 Tagen mit Nebel pro Jahr (was allerdings nicht bedeutet, dass es den ganzen Tag über neblig ist!).
In Wintern mit vorherrschender Zufuhr von Meeresluft (Fronten) kann es in der Tat sehr lange anhaltende, dichte treibende Nebelfelder geben. Im Sommerhalbjahr hingegen bricht selbst bei sehr unbeständigem Wetter öfter einmal die Sonne zwischen den Schwaden hervor.