Die Wiesenthaler Schweiz

Die kleine Gemeinde Wiesenthal, die dem angrenzenden Naturschutzgebiet den Namen gegeben hat, wurde erstmals 795 in einer Schenkungsurkunde des Klosters Fulda erwähnt.

Naturschutzfachlicher Schatz

Das Gebiet der Wiesenthaler Schweiz liegt südlich vom Ort Wiesenthal. Es umfasst mit ca. 34 ha die Ost- und Nordhänge der "Tageleite" bis hin zum "Ruckenschloss". Die Wiesenthaler Schweiz, auch "Tal" genannt, repräsentiert charakteristische und in ihrer derzeitigen Größe, für die heutigen Verhältnisse einmalige Schafhutungen der nördlichen Kalkrhön, mit Halbtrockenrasen und kleinflächigen Trockenrasen.

In der Wiesenthaler Schweiz gibt es je nach Bodenunterlage charakteristische Pflanzengesellschaften mit besonderen Pflanzen. Neben der einknolligen Honigorchis gibt es hier die Mai-Kuckucksblume, die gemeine Kuhschelle, das Manns-Knabenkraut, die Fliegenragwurz und die Fuchs-Kuckucksblume.

Schöne Wanderwege führen entlang der Huten mit den Kalkmagerrasen am Neuberg oder durch die Buchenwälderüber den Hohen Asch zur Wiesenthaler Schweiz.

Touristischer Schatz

Wiesenthal ist von basaltenen Bergkuppen umgeben. Tageswanderungen zum Horn, dem Baier und dem Umpfen laden auf gut ausgeschilderten Wegen ein. Als einer der schönsten Wanderwege führt DER HOCHRHÖNER direkt durch Wiesenthal. Die Nachbardörfer mit ihren Kutten (Erdfallseen) sind lohnende Wander- und Ausflugsziele.

Kulturhistorischer Schatz

Das Dorf Wiesenthal weist typische Siedlungsstruktur eines Haufendorfes auf und ist überwiegend landwirtschaftlich geprägt. Im Jahr 1616 wurde das Dorf durch einen Brand fast vollständig zerstört.

Etwas erhöht, am östlichen Ortsrand, befindet sich die Jakobuskirche, eine sehenswerte alte Wehrkirche. Die Kirche stammt aus dem Jahr 1722, wobei der Turm älter ist. Im Innenraum befindet sich der Taufstein von 1599. Einst war der Kirchhof befestigt. Schießscharten in der Kirchhofsmauer zeugen davon.