Die Milseburg "Perle der Rhön"
Nicht ohne Grund hat dieser Berg den Beinamen "Perle der Rhön". Schon seit Jahrtausenden hat dieser Phonolithfelsen in Form eines riesigen Sarges die Menschen der Umgebung angelockt und in seinen Bann gezogen. Denn bereits vor ca. 2.500 Jahren siedelten hier etwa 1000 Menschen in einem keltischen Oppidum und machten die Milseburg zu einem zentralen Siedlungsbereich dieser Zeit. Noch heute findet man die Spuren und Zeugnisse der Kelten am Berg, etwa den noch gut erhaltenen Ringwall.
Naturschutzfachlicher Schatz
Seit 1967 bereits ist die Milseburg als Naturschutzgebiet ausgewiesen, seit 2011 sind 27 ha gleichzeitig auch Kernzone des UNESCO-Biosphärenreservats und somit ein wichtiger Bestandteil dieser besonderen Schutzgebietskategorie, die insgesamt 3% der Gesamtfläche des Biosphärenreservats einnimmt.
Von überregionaler und internationaler Bedeutung ist die einzigartige Naturausstattung der Milseburg. Im Gipfelbereich wachsen zahlreiche floristische Kostbarkeiten wie Pfingstnelke, Bleiches Habichtskraut, Nelken-Leimkraut, Rote Fetthenne, Sandthymian und, als seltenste Farnpflanze Europas, der Wimpernfarn.
Viele Moose und Flechten auf den Felsen und Blockhalden haben hier ihr einziges Vorkommen in Hessen oder gar in Deutschland. Im Bereich der Blockhalden sind Sommerlinden- bzw. Bergulmen-Hangschuttwälder erhalten. Die bodensauren, humusarmen Steillagen im Gipfelbereich sind extremer Besonnung, Wind- und Frosteinwirkung ausgesetzt. Hier kann sich nur ein buschartiger Bewuchs aus Traubeneichen, Mehlbeeren, Ebereschen, Felsenmispeln und Graugrünen Rosen halten.
In den besser nährstoffversorgten, feuchten Waldhängen hingegen wachsen Zahnwurz- und orchideenreiche Buchenwälder, in denen im Frühjahr Märzenbecher, Lerchensporn und einige Orchideenarten blühen.
Touristischer Schatz
Auf dem Gipfel der Milseburg befinden sich eine barocke Kreuzigungsgruppe sowie eine Wallfahrtskapelle. Man kommt nur zu Fuß auf die Milseburg, wird dafür aber mit einer tollen Aussicht belohnt.
Kulturhistorischer Schatz
Zahlreiche Sagen wie z.B. vom Riesen Mils, der hier unter dem Gestein begraben sein soll, machen diesen Berg zu etwas ganz Besonderem. Am Fuße der Milseburg entstand später auch das Malerdorf Kleinsassen, wo sich zahlreiche Künstler niederließen und die Milseburg zum wohl meist gemalten Berg Deutschlands machten. Interessierte können heute in der Kunststation Kleinsassen Einblick in die Rhöner Kunstwelt nehmen.