Das Schwarze Moor

Auf der Langen Rhön, in der Nähe des Dreiländerecks von Hessen, Thüringen und Bayern, liegt das Schwarze Moor. Unter den Mooren der Hochrhön ist das Schwarze Moor eines der wenigen noch weitgehend naturnahen Hochmoore, zugleich auch deren Größtes. Dies hat schon früh dazu beigetragen, das Schwarze Moor unter Schutz zu stellen. Heutzutage zählt das Schwarze Moor zu den schönsten Geotopen Bayerns und ist als Kernzone im UNESCO-Biosphärenreservat Rhön streng geschützt.

 

Naturschutzfachlicher Schatz

Durch groß angelegte Entwässerungen und Maßnahmen zur Landgewinnung wurden in der Vergangenheit die meisten Hochmoore in Deutschland abgetorft oder stark beschädigt.

Umso wertvoller ist das Schwarze Moor, ein Kleinod im Naturschutz. Schon früh wurde hier der Wert für den Naturhaushalt erkannt und das 66 ha große Moor unter Naturschutz gestellt.

Lebensraumverbessernde Maßnahmen der Naturschutzbehörden und der örtlichen Kreisjägerschaft (Birkwildhegering) haben in der Vergangenheit weiterhin zum Schutz und Erhalt des Schwarzen Moores geführt.

Touristischer Schatz

Das Schwarze Moor wollen jedes Jahr gut 100.000 Menschen erleben. Damit dieser sensible Lebensraum unter dem Besucheransturm nicht zertreten wird, ist eine kluge Besucherlenkung notwendig.

Der Gast wird auf einem Holzbohlenpfad durch Teilbereiche des Schwarzen Moores geführt und mit Informationstafeln umfassend informiert. Der größte Teil des Schwarzen Moores ist aber nur der störungsempfindlichen Floraund Fauna vorbehalten und vor den Menschenmassen geschützt. Dennoch bietet der Aussichtsturm einen grandiosen Eindruck von diesem Naturschatz.

Kulturhistorischer Schatz

Moore sind aufgrund der konservierenden Eigenschaften (Säure, Nässe und Luftabschluss) von Bedeutung für die Erforschung der Vegetationsgeschichte (Pollenanalyse).

Die Pollenkörner von Pflanzen lassen sich noch nach Jahrtausenden erkennen und erlauben Schlussfolgerungen auf frühere Vegetations- und Klimaverhältnisse. Funde von Zeugnissen alter Kulturen, wie Werkzeuge, Schmuck, Waffen oder auch gut erhaltene "Moorleichen", ermöglichen Rückschlüsse auf die Lebensweise unserer Vorfahren.