Der Haselmaus auf der (Fraß-)Spur: Große Nussjagd in der bayerischen Rhön
In Zusammenarbeit mit der Bayerischen Verwaltungsstelle des UNESCO-Biosphärenreservats Rhön startet der Student Jonathan Tosberg ein Projekt zur Erfassung der selten gewordenen Haselmaus. Alle Bürgerinnen und Bürger in der bayerischen Rhön können sich an dem Forschungsprojekt beteiligen und sind zu einer großen Nussjagd aufgerufen: Gesucht werden Haselnüsse, an denen möglicherweise die Haselmaus geknabbert hat. Bis zum 30. November können Funde gemeldet werden.
Die nur etwa 7 cm große Haselmaus (Muscardinus avellanarius) verbringt fast ihr ganzes Leben in Heckenstrukturen. Durch großräumigen Verlust dieser Strukuren ist der Lebensraum der Haselmaus jedoch in ganz Deutschland bedroht, weswegen sie auf der Roten Liste gefährdeter Tierarten als gefährdet eingestuft ist. Da man die Haselmaus aufgrund ihrer sehr versteckten Lebensweise nur selten zu Gesicht bekommt, ist ihr Bestand nicht leicht zu erfassen, und in Bayern gibt es große Wissenslücken über mögliche Vorkommen.
Alle Rhönerinnen und Rhöner in Bayern können das Forschungsprojekt ohne großen Aufwand unterstützen: Einfach beim Spaziergang am Waldrand und an Hecken Ausschau nach angeknabberten Haselnüsse halten, aufsammeln und auf Fraßspuren kontrollieren. Vor allem im Herbst fressen Haselmäuse nämlich bevorzugt Haselnüsse mit ihren fetthaltigen Kernen, um sich auf den Winterschlaf vorzubereiten. Dabei hinterlassen sie eine typische Fraßspur an der Nuss, die sich eindeutig von andern Tieren unterscheiden lässt: Ist das Loch in der Haselnuss fast kreisrund und verlaufen parallel oder leicht schräg zur Lochkante Zahnspuren, war es mit großer Sicherheit die Haselmaus.
Funde melden
Schritt 1: Fund unter https://NABU-naturgucker.de/app/nussjagd eintragen.
Alternativ können die Meldungen auch per Mail unter artmeldungen@reg-ufr.bayern.de oder telefonisch unter (0931) 380 1673 (Montag-Donnerstag 9-15 Uhr) eingereicht werden.
Schritt 2: Die Forscherinnen und Forscher werden gebeten, die Nüsse zusammen mit dem ausgefüllten Meldezettel an die Bayerische Verwaltung des UNESCO-Biosphärenreservats Rhön zu schicken: Oberwaldbehrunger Straße 4, 97656 Oberelsbach. Dort werden sie dann bei Tina Bauer (Koordinatorin für bürgerwissenschaftliche Projekte) gesammelt und nachbestimmt.